Sonntag, 16. November 2008

"...aus der Sicht von..."

Ein Bericht über ein Fußballspiel im TV. Es wird eine Szene gezeigt, in der eine Mannschaft ein Tor erzielt. Dann die Wiederholung der Szene in Zeitlupe, danach eine Wiederholung aus einer anderen Perspektive.
Soweit ok.

Anschließend jedoch wird der Trainer jener Mannschaft gezeigt, die ein Tor erzielt hat. Der Ausschnitt zeigt seine Reaktion auf das Tor. Lassen wir mal beiseite, dass das in der Regel vollkommen witzlos ist, denn was soll er schon groß machen? Er freut sich halt und zwar so, wie es seinem Temperament entspricht.

Richtig schlimm ist aber, wenn der Kommentator dazu sagt, das sei "das Tor aus der Sicht von" dem Trainer. Ist es nicht! Es ist die Reaktion des Trainers auf das Tor - nicht mehr und nicht weniger.

Das ist keine Kleinigkeit, kein Flüchtigkeitsfehler, das ist unerträgliche Dummheit. Diese Menschen verdienen ihr Geld damit, dass sie mündlich Texte vortragen. Sie haben sogar die Möglichkeit, die Texte vorzubereiten. Hätten diese Leute auch nur einen Funken Berufsehre, wäre so etwas undenkbar. Leider kommt genau dieser grausige Fehler äußerst häufig vor - und zwar bei fast allen Kommentatoren im deutschen Fernsehen.

Ich finde trotz ernsthaften Nachdenkens keine Entschuldigung für derartige Fehler. Wer selbst einfachste Dinge nicht korrekt ausdrücken kann, hat in einem solchen Beruf nichts zu suchen.

Samstag, 15. November 2008

"Zumindestens" geht gar nicht!

Und wieder einmal begegnet mir das Wort "zumindestens". Das Wort selber gibt es in der deutschen Sprache gar nicht, es ist eine Zusammenführung der Wörter "mindestens" und "zumindest".

Die Wörter "zumindest" und "mindestens" haben ja nun verschiedene Bedeutungen, die auch nicht besonders schwer zu begreifen sind. Ich frage mich, was im Inneren eines Menschen vorgeht, wenn er "zumindestens" sagt. Geht man die Möglichkleiten durch, so bekommt man den Verdacht, dass allein die Verwendung dieses Wortes ein guter Indikator dafür ist, dass man es mit einem Idioten zu tun hat.

1. Der Sprecher weiß nicht, was er sagt und plappert einfach nur so daher. Er hätte auch "Kartoffelbrei" sagen können. Das scheint mir eher unwahrscheinlich.

2. Dem Sprecher ist nicht klar, was das Wort denn eigentlich bedeutet. Dann sehe ich keinen guten Grund, weshalb er es benutzen sollte.

3.Er meint eines der beiden Wörter "mindestens" und "zumindest". Das bedeutete aber, dass der Sprecher es nicht schafft, zwischen den Wörtern zu unterscheiden oder sie nur derart unzureichend kennt, dass ihm der Unterschied gar nicht auffällt. Man darf bezweifeln, dass aus einem solcherart verwirrten Hirn sinnvolle Gedanken entspringen, die über das Konstatieren des Offensichtlichen hinausgehen.

4. Oder, und das ist meiner Meinung nach am häufigsten der Fall, der Sprecher möchte eigentlich gar nicht auf einer informellen Ebene reden, sondern etwas völlig anderes. Er möchte vielleicht gerade einen Appell loswerden oder Selbstdarstellung betreiben. Jedenfalls möchte er keine Inhalte vermitteln.

Nun ist es völlig in Ordnung, auf einer anderen Ebene als der sachlichen Informationsebene zu kommunizieren. Aber warum sollte man, wenn man bei Verstand ist, dafür ein falsches Wort nehmen? Gerade wenn man auf eine andere Ebene zielt, ist es immens wichtig, die richtigen Worte zu finden - und "zumindestens" gehört einfach nie dazu.

Kurz: Wer das Wort "zumindestens" benutzt, hat eigentlich gar nichts zu sagen und hielte besser den Mund - ohne Ausnahme!

Worum geht es hier?

Ja, mal wieder eine dieser schönen Beiträge, in denen sich der Autor eines Blogs furchtbar wichtig nimmt und seine Motive erklärt.
Ich mach's kurz:
Mir gehen derartig viele Sachen auf die Nerven, dass ich den ganzen Kram mal irgendwo abladen muss - nämlich hier.

Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Wer jetzt weiter liest, ist selber schuld.

Ich gehe davon aus, dass ich im Verlaufe der Veröffentlichungen so gut wie jeden Leser vor den Kopf stoßen werde. Vermutlich wird das dazu führen, dass ich nicht besonders viele haben werde.
Das macht aber nichts. Die meisten Menschen sind sowieso zu dumm, als dass sie den Beiträgen in angemessener Weise folgen könnten.

Da das sehr pauschal klingt, muss ich natürlich kurz erklären, was ich unter Dummheit verstehe:
Dumm ist, wer ungenau denkt und falsche Schlüsse zieht.

Jetzt könnte man denken, die Existenz vieler dummer Menschen sei nicht weiter schlimm, doch das stimmt leider nicht. Es wird durch ihre große Zahl nämlich sehr schwer, den Kontakt mit ihnen und den Konsequenzen ihrer Handlungen zu vermeiden.
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass dumme Menschen in der Regel auch einen schlechten Charakter haben.

Da ich nicht vermeiden kann, unter dummen Menschen und ihren aberwitzigen Taten zu leiden, werde ich mir hier einfach etwas Luft machen.

Mandelmilch

Alles auf Horst!

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